
Auch vielen Mozart-Enthusiasten dürfte bis heute nicht bekannt sein, dass die landläufige Bezeichnung „Amadeus“ von Mozart selbst nie verwendet wurde. Vielmehr ist diese latinisierende Übersetzung eines seiner Mittelnamen Teil eines bereits im frühen 19. Jahrhunderts einsetzenden Geniekults, der im späten 20. Jahrhundert nicht zuletzt durch Milos Formans oscarprämierte Verfilmung von Peter Shaffers Theaterstück „Amadeus“ ins kulturelle Gedächtnis der Menschheit eingeschrieben wurde – ein Geniekult, auf dem auch Falkos „Rock me, Amadeus“ oder die beliebte Kinderserie „Little Amadeus“ mit dem gleichnamigen, von Heinz Rudolf Kunze gesungenen, Titelsong des Hamburger Komponisten Wolf Kerschek beruhen. Informierte Musikliebhaber:innen nennen den Komponisten Mozart daher seit einiger Zeit bei den beiden Vornamen, die er als junger Erwachsener bis zu seinem Tode 1791 führte: Wolfgang Amadé.